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„Welche der Geist Gottes treibt, die sind Gottes Kinder“

29. Juni 2015

Dieser Bericht über die Singwoche in der Kreuzbergbaude in Jauernick im Mai 2015 soll eine Einladung sein. Eine Einladung an alle, die gerne in fröhlicher Gemeinschaft gute Chormusik einüben möchten, die mit Psalmengesang, Lesung und Auslegung, Lobpreis und Gebet aufeinander hören wollen. Morgengebet (Mette), Mittagsgebet, Abendgebet (Vesper) und Nachtgebet (Komplet) geben in Jauernick den Tagen eine Struktur, sind Ruhepunkte und laden dazu ein, den Tag mit dem Lob Gottes zu beginnen und zu beenden.

„Te Deum laudamus“ - „Dich, Gott, loben wir“ – ein Te Deum in der Fassung für Chor und Orgel von Franz Schöpf (1836 – 1915) war das Hauptstück dieser Singwoche. Dazu natürlich Chorsätze verschiedener Komponisten passend zur schönen Maienzeit. Damit konnten wir den Sonntagsgottesdienst in der Görlitzer Lutherkirche mitgestalten, KMD Erich Wilke, viele Jahre Kantor in dieser Kirche und jetzt im Ruhestand, spielte dazu an der Orgel. Lothar Kirchbaum hatte auch wieder aus dem Beiheft zum Evangelischen Gesangbuch „Singt Jubilate“ zu den Lesungen in den Tageszeitgebeten die passenden Lieder ausgewählt, auch als eine Anregung, dieses schöne Buch fleißig zu nutzen.

Der Geist Gottes, der Heilige Geist, das Thema dieser Singwoche, bestimmte die Auswahl der Lesungen und dazu gehöriger Auslegungen im Morgen- und Abendgebet. Lothar spannte dabei einen Bogen von der Schöpfung bis hin zu den

„… praktischen Tips, die Paulus gibt, wie wir dem Heiligen Geist Raum in unserem Leben geben können:

  • Einander ermuntern mit Psalmen und Lobgesängen, geistlichen Liedern
  • Dem Herrn mit dem Herzen singen und spielen
  • Gott allezeit für alles danke sagen
  • Einander unterordnen

Vielleicht gehört es ja zu den besonderen Chancen und zu dem besonderen Charme einer Singwoche, dass die genannten Tätigkeiten unverzichtbare Voraussetzungen für gelingendes geistliches Musizieren sind.“

So zitiert aus seiner Auslegung zum Brief des Paulus an die Epheser Kapitel 5, Verse 15-20.

Die freien Stunden wurden von vielen Teilnehmern genutzt, um den geselligen Nachmittag vorzubereiten. Flöten- und Gitarrenmusik, Gesangsduette, Tanzen nach Taize-Melodien und viele Wortbeiträge - in diesem Jahr wurden so viele Beiträge für den Nachmittag eingereicht, dass aus Zeitgründen nicht alle berücksichtigt werden konnten. Bei einer Stadtführung zeigte Erich Wilke Interessierten seine Heimatstadt Görlitz. Ein besonderer Höhepunkt war der Ausflug zum Kloster Marienthal, unweit von Görlitz an der Neiße gelegen. Die hier lebenden Zisterzienserinnen hatten sich extra für uns bereit erklärt, ihr Stundengebet (an diesem Tag Vesper und Komplet zusammen) im Altarraum der Klosterkirche, die nach dem großen Hochwasser 2010 stark geschädigt war und erst im Oktober 2014 wieder eingeweiht werden konnte, zu halten und uns das Zuhören und Mitbeten zu ermöglichen. In der anschließenden Führung bekamen wir einen Überblick über die Geschichte und Gegenwart dieses Klosters. Dann konnten wir noch ein beeindruckendes Konzert der „Capella Aquensis“ aus Aachen mit Werken von Poulenc, Durufle, Orlando di Lasso, William Byrd, Purcell u.v.a. in der Klosterkirche erleben.

fast alle teilnehmer

Ein Beispiel, das Anregung für andere Chöre sein kann, gab der Chor der Evangelischen Kirchgemeinde Ahrensfelde bei Berlin, der fast vollständig an der Singwoche in Jauernick teilnahm. Das in dieser Woche gelernte konnte der Chor aus Ahrensfelde dann am folgenden Sonntag nutzen und den Festgottesdienst zu Pfingsten musikalisch gestalten, auch wieder unter der Leitung unseres Landessingwarts Lothar Kirchbaum.

Vieles von dem, das eine Teilnahme an der Singwoche in Jauernick empfehlenswert macht, habe ich in meinem Bericht von 2012 bereits beschrieben. Für alle, die gerne in einer Chorgemeinschaft singen, die schöne Natur der Oberlausitz genießen und fröhliche Tage erleben möchten, ist die Anmeldung und Teilnahme an einer Singwoche in Jauernick bei Görlitz sehr zu empfehlen.

Karl-Heinz Krüger