Dahmer Singwoche unter Corona-Bedingungen
Noch immer setzt die Coronakrise dem menschlichen Miteinander enge Grenzen. Auch die Dahmer Familiensingwoche hing lange am seidenen Faden und kann nun unter strengen Auflagen doch stattfinden.
45 Sangesfreunde halten auch in diesem Jahr der vor gut einem halben Jahrhundert in Dahme begründeten Singwochen-Tradition die Treue: Sie sind Teilnehmer der 51. Familiensingwoche, die am Sonntag begann und mit einem Abschlusskonzert und einem musikalischen Gottesdienst am Wochenende enden wird.
Familiensingwoche blieb übrig
Die Familiensingwoche ist das einzige, heute noch existierende Element der Dahmer Singwochen, zu denen bis vor wenigen Jahren auch spezielle Angebote für Kinder und Jugendliche sowie Instrumentalisten gehörten. Nach dem schleichenden Rückzug aus der finanziellen und personellen Beteiligung seitens der evangelischen Landeskirche hat die Familiensingwoche nur überlebt, weil die Sangesfreunde selbst einen Verein gründeten und die Potsdamer Wilhelm-von-Türk-Stiftung als Sponsor gewinnen konnten. Dieser übernimmt auch in diesem Jahr einen Teil der durch Honorare und Unterkunft entstehenden Kosten.
Die Anmeldeliste für die Familiensingwoche ist stets länger, als Plätze zur Verfügung stehen. Schon wenige Tage nach Bekanntgabe des Termins sind sie vergeben. Auch in diesem Jahr war das nicht anders, aber ob die musikalische Woche in diesem Jahr wegen der Coronakrise überhaupt stattfinden würde, war über Monate hinweg ungewiss. „Erst vor sechs Wochen und nach den ersten Lockerungen bei den Verhaltensregeln haben wir uns entschlossen, die Singwoche tatsächlich stattfinden zu lassen und die Rahmenbedingungen coronagerecht anzupassen“, beschreibt Claudia Silter das lange Bangen um das Ob und Wie.
Alle haben bis zum Schluss gewartet und gehofft
Alle bereits angemeldeten 60 Teilnehmer haben bis zum Schluss abgewartet. Erst als klar war, dass der vorhandene Platz in den Unterkünften, Gemeinschafts- und Proberäumen und selbst im Kirchenschiff nach den derzeitigen Coronaregeln nicht ausreichen würde, haben zwei Großfamilien abgesagt, so dass es nun 45 Teilnehmer sind, die zumeist aus Brandenburg und Berlin, aber auch aus Stuttgart, Düsseldorf und Bayern anreisten.
Mit dem Kindermusical „Gerempel im Tempel“, dass die Geschichte der Tempelreinigung weniger mild als üblicherweise erzählt, war der musikalische Faden schnell geknüpft. Die Chorsätze stammen von Lothar Kirchbaum, der die Singwochen viele Jahre als Landessingwart leitete und heute mit seinem Enkel zu den Teilnehmern gehört.
Kirchenmusiker und Musikpädagogen am Dirigentenpult
Die Gesamtleitung liegt wie bereits vor zwei Jahren in den Händen der Berliner Kantorin Maraike Schäfer, die inzwischen auch Vereinsvorsitzende ist. Kirchenmusikerin Fiona Luisa Hang und Musikpädagogin Isabella Schöne sind für den Kinderchor und die Instrumentalisten zuständig.
Das Abschlusskonzert findet am Sonnabend um 19.30 Uhr in der Dahmer Marienkirche statt. Der Eintritt ist frei, Spenden für den Fortbestand der Singwoche sind gerne gesehen.